Freitag, 15. Januar 2010

Die Newsliste: Freitag, 15.1.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage:


Unternehmen
Shiseido kauft US-Firma für 1,7 Mrd. Dollar
Japans größter Kosmetikhersteller kauft das US-Unternehmen Bare Escentuals für 1,7 Mrd. Dollar. Die Japaner zahlen damit eine Prämie von 43 Prozent über den gestrigen Schlusskurs des Herstellers, um in ihrem schwächsten Markt, den USA, zu expandieren. 
* Der hohe Aufschlag zeigt, wie wichtig eine Auslandsexpansion für Shiseido und andere Hersteller von beispielsweisen Getränken ist. Wegen der sinkenden und alternden Bevölkerung schrumpft der Heimatmarkt, Japans Unternehmen müssen daher ihr Heil in einer Flucht ins Ausland suchen. Daher haben sie keine andere Wahl, als hohe Verkaufspreise zu zahlen, sagen mir Analysten.


Biermarkt
Den Japaner vergeht der Durst
Passend zur Shiseido-Geschichte eine Bierstory.
Japans Biermarkt ist 2009 weiter gesunken. Kirin hat erstmals seit neun Jahren Asahi von der Spitze verdrängt. Aber darüber kann sich Kirin nicht freuen. Denn im kommenden Jahr soll es weiter bergab gehen, weil es ersten weniger Menschen gibt und zweitens, die Senioren weniger saufen. Kirin bleibt daher nichts anderes übrig, als ebenfalls das Heil im Ausland zu suchen. Damit das besser geht, verhandelt Kirin gerade einen Merger mit Suntory. 
* Dumm nur, dass die Japaner hinter den westlichen Brauern bei der Auslandsexpansion hinterherhinken. Auch die Bierbrauer zahlen daher höhere Preise beim Zukauf von Firmen.


Politik
50 Millionen als Dankeschön? DPJ-Generalsekretär Ozawa gerät weiter unter Druck
Die Zeitung Yomiuri meldete heute, dass im Jahr 2004 der damalige Sekretär des Generalsekretärs der Demokraten, Ichiro Ozawa, nach der Vergabe eines Staudammprojekts von der siegreichen Baufirma eine Belohnung von 50 Millionen Yen erhalten haben soll.
Die Zahlung spielt eine Rolle in einem schattigen Landdeal, den Japans Staatsanwaltschaft dem mächtigen Schattenmann der Demokraten anzuhängen versucht.
Ministerpräsident Yukio Hatoyama hatte zwar erklärt, an Ozawa festhalten zu wollen. Doch innerhalb der Koalition fordern immer mehr Politiker den Generalsekretär auf, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Ozawa reist derzeit durchs Land, um die Wähler vor den im Sommer anstehenden Oberhauswahlen für die DPJ zu gewinnen.
* Japan, das Bakschisch-Land. Die Dankzahlungen sind kein Phänomen Ozawa, sondern gängige Praxis. Erhält ein Unternehmen einen öffentlichen Auftrag, muss es vielerorts einen meist festgelegten Prozentsatz des Verkaufspreises an den lokalen Politiker als Dankeschön zahlen.

Ansonsten
Japan ordnet Ende der Betankungsmission seiner Marine im Indischen Ozean an. Das Sondergesetz ist ausgelaufen und wurde von den Demokraten nicht verlängert.

JAL-Sanierung

Hatoyama will heute Zeitplan für JAL-Sanierung festlegen

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